Moin ihr Lieben!
Allmählich wird es hier im Norden milder... Frost gibt es nur noch ab und zu in der Nacht. :) Die Stauden, Bäumchen und Sträucher beginnen auszutreiben, allen voran die Frühjahrblüher. Da wir wie jedes Jahr aufs Neue mit Spinnmilben rechnen, habe ich zwei Mal im Abstand von etwa zwei Wochen eine Austriebsspritzung mit Promonal Neu von Neudorff durchgeführt. Dadurch sollen vorallem die überwinternden Eier der Spinnmilben unschädlich gemacht werden. Wir werden sehen, wie es ausgeht... :D Nun zeige ich euch erstmal einige aktuelle Eindrücke...
Im weißen Kübel treiben schon sehr gut die Tulpen und Traubenhyazinthen aus. Auch ein Schneeglanzpflänzchen hat sich dazu gemogelt.
Mit dem Sammeln von Sempervivum habe ich erst letztes Jahr angefangen. Ich finde sie auch immer noch sehr schön, aber von der Menge her reicht es nun erstmal... :)
In den Kästen ist jeweils noch der Storchenschnabel Rozanne. Der kommt nur ganz langsam in Gang... Im Mai möchte ich in jeden Kasten noch zwei Petunien setzen. Letztes Jahr hatten wir an deren Stelle die Campanula poscharskyana. Da sie jedoch sehr stark ausläuferbildend waren und sich zudem noch massiv durch die vielen kleinen Samen vermehrten, mussten sie in separate kleine Kästen. Sogar jetzt kommen immer wieder neue Pflanzen zum Vorschein. Teilweise wachsen sie sogar direkt aus der Mitte anderer Stauden. So sah das Ganze übrigens letztes Jahr aus:
Der sambucus nigra Black Tower/ Säulenholunder treibt wieder schön aus. Das sehr dunkelrote Laub und die vielen rosa Blüten sahen einfach toll aus. Ich freue mich schon drauf! :)
Hier im letzten Jahr:
Da drunter treiben aktuell schon viele Traubenhyazinthen...
Der Rosmarin hat seinen dritten Winter auch super überstanden. Wir haben immer viel geerntet für unsere Rosmarinkartoffeln. Ich habe ihn leicht mit einem organisch-mineralischen Dünger und einem Eßlöffel Dolomit-Kalk gedüngt. Jetzt darf er erstmal in Ruhe wachsen.
Kalken sollte man übrigens am Besten ein Mal im Jahr, wenn man mehrere Jahre keinen Erdaustausch vornimmt. Durch das Gießen mit Leitungswasser versauert der Boden nämlichen mit der Zeit. Ich habe das durch das Messen des pH Wertes festgestellt. Dazu gibt es aber im Herbst nochmal einen Beitrag. Dann werde ich wieder Kontrollmessungen vornehmen. Und bitte kalkempfindliche Pflanzen wie Rhododendren, Hortensien, Heidelbeeren etc. nicht kalken! Das könnte böse enden. Insgesamt ist es immer gut zu wissen, welche Bedingungen die Pflanzen an ihrem Naturstandort vorfinden. Dann können wir diese nämlich so gut wie möglich nachahmen und die Pflanzen werden es mit gesundem Wachstum danken.
Jetzt zeige ich euch mal die Umtopfaktion! :)
Erstmal die ganze Erde raus. Die habe ich aufgehoben und nutze sie weiter für andere Pflanzen.
Hier im Vordergrund die Wurzeln der Clematis. An der Rose waren gar keine Feinwurzeln mehr!
Diesmal habe ich das Fass mit einer Folie ausgekleidet, um die Lebensdauer zu verlängern.
Ein paar Schnitte in die Folie, Blähton als Drainage rein und noch eine Schicht Vlies, damit die Drainageschicht nicht verschlämmt.
Da die Wurzeln der Clematis die Entwicklung der Rose beeinträchtigen können und ich aber nicht auf diese verzichten möchte, kam sie in einen extra Kübel, den ich mit eingepflanzt habe. Als Erdmischung für die Clematis und auch für den Rest des Fasses habe ich normale Pflanzerde mit Lehmpulver, Quarzsand und Blähton gemischt, sodass ein durchlässiges Substrat entstanden ist. Man kann es auch sandigen Lehmboden nennen denke ich. :D So wie ich recherchiert habe, mögen Rosen eher schwere Böden, die aber selbstverständlich gut durchlässig sein müssen. Ich bin gespannt. :)
Die hier zu sehende Kletterrose Naheglut wuchs zunächst recht gut mit der Clematis viticella im Kübel. Mit der Zeit wurde sie aber immer anfälliger und trieb nur noch spärlich aus. Ich entschied mich sie auszugraben und siehe da...Sie war völlig umschlingt von den Clematiswurzeln...
Der sah im letzten Jahr so aus:
Das Hornkraut blieb im Winter grün...
Wie auch die Nadelsimse und...
Die eingeschleppten Schnecken haben zum Teil auch überlebt und sich ordentlich vermehrt.
Ach und auch die Seerose nymphaea tetragona hat den Winter überstanden. Da habe ich nun aber kein scharfes Foto parat. Im Herbst habe ich das verdunstete Wasser nicht mehr aufgefüllt, damit das Fass mögliches einfrieren gut übersteht. Es war nur noch etwa 1/3 der sonstigen Menge drin. Das verhindert dann, dass das Holz beim Zufrieren auseinander gedrückt wird. So sah es dann bei Frost aus:
Echter Waldmeister
Unser selbst gebautes Regal... :)
Bauernhortensie
Auch die Hortensienstecklinge aus dem letzten Jahr sind gut angewurzelt. Bis Dezember standen sie im Keller, dann wechselnd im Wohnzimmer und Balkon.
Die Tellerhortensien scheinen etwas unkomplizierter in der Stecklingsvermehrung zu sein...
Mandarinen
Zitrone
Bei einem Zitronen- und einem Mamdarinenkern kommen sogar zwei Pflänzchen raus. Das nennt sich Polyembryonie und ist bei Citruspflanzen schon mal nicht ungewöhnlich. Jeweils einer der beiden ist aus der Befruchtung aus Ei- und Samenzelle entstanden und ist damit zygot. Der andere ist aus dem Fruchtgewebe heraus entstanden und ist somit nuccellar. Nuccellar bedeutet, dass dieser Keimling genau der Mutterpflanze entspricht. Nur welcher das ist, kann wohl ausschließlich nur durch Genanalysen bestimmt werden. Oder ich warte ab, bis die Bäumchen in zehn oder mehr Jahren mal blühen und Früchte tragen. Das kann schon dauern bei selbstbezogenen Pflanzen.... :D auf jedem Fall eine spannende Angelegenheit.
So ihr Lieben. Ich lasse es mal gut sein für heute. Habt noch ein schönes WE und zeigt auch gerne mal eure Oasen! :)
Euer Tessimo